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Alkohol in der Schwangerschaft: absolutes No-Go für werdende Mamas

Wissen aus der Praxis

In der Schwangerschaft solltest du auf keinen Fall Alkohol trinken.

Alkohol wird dosisabhängig zellschädigend und beim ungeborenen Kind können dadurch Schäden inunterschiedlichem Ausmaß entstehen. Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft ist die Schädigende Wirkung am höchsten.

Schwangere sollten grundsätzlich Alkohol meiden, weil es keine Anhaltspunkte für eine unschädliche Dosierung gibt!

Kaum ein Thema sorgt für so viel Aufruhr und Diskussionen unter werdenden Mamas wie das Thema Alkohol in der Schwangerschaft. An sich gilt für Schwangere ein striktes Alkoholverbot. Aber trotz der einstimmigen Expertenmeinung, dass Alkohol auf keinen Fall Teil der Ernährung in der Schwangerschaft sein sollte, kommen jedes Jahr Tausende Babys mit durch Alkohol verursachten Schäden auf die Welt.

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann fatale Folgen für das ungeborene Kind haben. Aber was genau passiert im Körper des Babys, wenn die Mutter Alkohol trinkt? Welche Risiken gibt es und gelten sie auch bereits für kleine Mengen Alkohol in der Schwangerschaft?

Warum ist Alkohol in der Schwangerschaft gefährlich?

Dass Alkohol in der Schwangerschaft tabu ist, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität ist jedoch eine andere. Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge werden in Deutschland jedes Jahr rund 10.000 Kinder mit Entwicklungsschäden oder Verhaltensauffälligkeiten geboren, die auf mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zurückzuführen sind.

Aber warum ist Alkohol in der Schwangerschaft eigentlich so gefährlich? Der Grund ist eigentlich recht simpel. Das heranwachsende Baby ist über die Plazenta mit dem Körper der Mutter verbunden und wird über sie ernährt. Alles, was die Mutter während der Schwangerschaft isst und trinkt, gelangt (zumindest teilweise) auch zum ungeborenen Kind.

Konkret bedeutet das: Trinkt die Mutter Alkohol in der Schwangerschaft, trinkt das Baby automatisch mit. Der Alkoholspiegel im Körper des Kindes entspricht dabei dem der Mutter. Im Gegensatz zur Mutter bleibt der Alkohol im Körper des Kindes jedoch viel länger bestehen, weil die noch unterentwickelten Organe deutlich länger für den Alkoholabbau brauchen.

Ganz egal, zu welchem Zeitpunkt in der Schwangerschaft die Mutter Alkohol konsumiert, es besteht immer ein Risiko, dass es zu dauerhaften Nerven- und Organschäden oder zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen beim Kind kommt. Da es keine Anhaltspunkte darüber gibt, wie stark sich die konsumierte Alkoholmenge auf das Kind auswirkt, gilt für Schwangere ein generelles Alkoholverbot.

Eine Besonderheit besteht während der ersten beiden Wochen nach der Befruchtung. Frauen, die anfangs noch nicht wissen, dass sie schwanger sind, machen sich oft Gedanken, wenn sie in den ersten beiden Schwangerschaftswochen Alkohol getrunken haben. Hier gilt allerdings das sogenannte Alles-oder-Nichts-Prinzip.

Das Alles-oder-Nichts-Prinzip meint in diesem Zusammenhang, dass es bei Alkoholkonsum innerhalb der ersten beiden Wochen der Schwangerschaft entweder zu einer (in der Regel unbemerkten) Fehlgeburt aufgrund einer Beschädigung der befruchteten Eizelle kommt oder die Schwangerschaft ungehindert und ohne Folgen weiter verläuft. Bei Zweifel oder Ungewissheit hilft ein klärendes Gespräch mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin.

Alkohol und Schwangerschaft: Fetales Alkoholsyndrom

Während der Schwangerschaft gilt ganz klar: Hände weg von Alkohol! Denn was bei der Mutter zu einem angenehmen Rausch führt, kann beim Baby weitreichende gesundheitliche Schäden verursachen. Die schlimmste Folge von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist das Fetale Alkoholsyndrom.

Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist häufig die Folge eines regelmäßigen oder gelegentlichen, aber dafür exzessiven Alkoholmissbrauchs in der Schwangerschaft. Zu den typischen Symptomen des Fetalen Alkoholsyndroms gehören angeborene Verhaltensauffälligkeiten, neuropsychologische Störungen und verschiedene körperliche Fehlbildungen, darunter:

  • Gesichtsfehlbildungen
  • Geringerer Kopfumfang
  • Veränderungen der Augen und Ohren
  • Ausgeprägte Zahnzwischenräume
  • Rücklage des Unterkiefers

Auch Herzfehler und Nierenprobleme können mit FAS einhergehen.

Was erschwerend hinzukommt, ist, dass die gesundheitlichen Schäden von mütterlichem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ein Leben lang bestehen bleiben. Das bedeutet, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben, auch im Erwachsenenalter Nachteile und Einschränkungen hinsichtlich Berufs- und Lebensplanung haben.

Der Sammelbegriff, unter dem alle alkoholbedingten Einflüsse auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes zusammengefasst werden, ist Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD). Dazu gehören zum Beispiel verminderte kognitive Leistung, verringerte Aufmerksamkeitsfähigkeit und Verhaltensauffälligkeiten.

Alkohol in der Schwangerschaft: weitere Folgen für das Baby

Das Fetale Alkoholsyndrom ist die gravierendste Folge von mütterlichem Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft. Nicht jeder Konsum von Alkohol führt dazu, dass das Kind unter FAS leidet. Sicher ist jedoch, dass Alkohol in der Schwangerschaft nicht spurlos am ungeborenen Kind vorbeigehen wird.

Weitere mögliche Folgen sind:

  • Niedriges Geburtsgewicht sowie Untergewicht im weiteren Lebensverlauf
  • Erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod im ersten Lebensjahr
  • Wachstumsstörungen
  • Organschäden
  • Verminderte kognitive Leistung
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Andere lebenslange körperliche und geistige Beeinträchtigungen

Welche Schäden beim Kind auftreten und wie gravierend sie sind, hängt sowohl davon ab, wie viel Alkohol die Mutter in der Schwangerschaft konsumiert, als auch davon, in welcher Phase der Schwangerschaft Alkohol getrunken wird. Hier ist ein Übersicht der zu erwartenden Entwicklungsstörungen je nach Schwangerschaftsphase:

  • Alkoholkonsum im ersten Schwangerschaftstrimester: Hier kommt es in erster Linie zu körperlichen Fehlbildungen sowie zu Störungen bei der Entwicklung des Gehirns und bei der Bildung von Gehirnzellen.
  • Alkoholkonsum im zweiten Schwangerschaftstrimester: In dieser Phase der Schwangerschaft führt Alkohol häufig zu Wachstumsstörungen beim Kind sowie zu Fehlgeburt.
  • Alkoholkonsum im dritten Schwangerschaftstrimester: Alkoholmissbrauch im letzten Trimester kann gravierende Folgen für das Wachstum des Babys haben. Auch die Ausreifung des Gehirns kann in dieser Phase empfindlich gestört werden, was häufig zu Entwicklungsstörungen führt.

Tipps, um Alkohol in der Schwangerschaft zu vermeiden

Je nach Lebensumständen und Gewohnheiten fällt es werdenden Mamas nicht immer leicht, sich an das Alkoholverbot während der Schwangerschaft zu halten. Hier sind ein paar Tipps, die den Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft erleichtern:

  • Alkoholfreie Alternativen: Viele normalerweise alkoholische Getränke gibt es auch in einer leckeren alkoholfreien Variante. Damit es gut schmeckt, muss also nicht zwangsläufig Alkohol drin sein. Auch mit alkoholfreien Cocktails oder einem alkoholfreien Bier kann man sich einen schönen Abend machen.
  • Professionelle Hilfe suchen: Werdende Mamas, denen der Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft schwerfällt, sollten nicht zögern, sich professionelle Hilfe zu suchen. Erste Anlaufstelle sollte der Frauenarzt oder die Frauenärztin sein. Während der Vorsorgeuntersuchungen kann das Thema Alkohol offen besprochen werden. Spezielle Programme für Schwangere, um mit dem Rauchen oder dem Alkohol aufzuhören, gibt es von IRIS.
  • Gruppenzwang nicht nachgeben: Gerade bei festlichen Anlässen oder beim Weggehen mit den Freunden kann es besonders schwer fallen, nicht der Versuchung nachzugeben und sich nicht doch zu einem Glas überreden zu lassen. Hier heißt es standhaft bleiben.
  • Sich mit anderen werdenden Mamas austauschen: Oft hilft es, sich mit anderen Schwangeren zu unterhalten. Wer im selben Boot sitzt, kann die Probleme und Empfindungen des anderen meist besser verstehen als sonst jemand. Von anderen werdenden Mamas kann man nicht nur moralische Unterstützung, sondern auch den ein oder anderen Tipp erhalten, wie der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft leichter wird.

Daneben spielt auch der Partner oder die Partnerin der werdenden Mutter eine wichtige Rolle. Wenn auch der Partner in der Zeit der Schwangerschaft auf Alkohol verzichtet, ist es für die zukünftige Mutter leichter, konsequent zu bleiben. Moralische Unterstützung ist damit ein entscheidender Faktor, um Alkohol in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Übrigens: Auch beim Stillen gelangt Alkohol vom Körper der Mutter in den Körper des Neugeborenen. Deshalb sollten auch frischgebackene Mamas vorsichtig sein, wenn sie Alkohol in der Stillzeit trinken.

Zusammenfassung: Alkohol, Schwangerschaft und das ungeborene Baby

Alkohol und Schwangerschaft schließen sich kategorisch aus. Sobald sie wissen, dass sie schwanger sind, sollten werdende Mamas komplett auf Alkohol verzichten. Hier sind die wichtigsten Fakten und Informationen rund um das Thema Alkohol in der Schwangerschaft noch einmal zusammengefasst:

  • Alkohol gelangt über die Plazenta und die Nabelschnur ungehindert in den Körper des ungeborenen Kindes.
  • Der Alkoholspiegel im Blutkreislauf des Babys ist identisch mit dem Alkoholgehalt im Blut der Mutter. Der Körper des Kindes kann Alkohol jedoch nur viel langsamer abbauen, weshalb die Auswirkungen viel gravierender sind.
  • Mütterlicher Alkoholkonsum kann zu jedem Zeitpunkt in der Schwangerschaft gravierende Folgen für das ungeborene Kind haben. Das gilt selbst für kleine Mengen.
  • Die schwerste Form von alkoholbedingten Entwicklungsschäden ist das Fetale Alkoholsyndrom (FAS), das sowohl körperliche Fehlbildungen als auch neurologische, psychische und kognitive Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten verursachen kann.
  • Um die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes nicht zu gefährden, sollten werdende Mamas komplett auf Alkohol verzichten. Denn es gibt keinen sicheren Grenzwert, bis zu dem der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft unbedenklich ist.
2024-02-14 12:00:00
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