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Jodmangel in der Schwangerschaft: Symptome und mögliche Folgen

In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen. So braucht der Körper von zukünftigen Mamas mehr Eisen, Folsäure, Vitamine und Jod. Dem Spurenelement Jod kommt dabei eine besonders wichtige Rolle zu. 

Jod ist nicht nur essentiell für die Ausreifung des Körpers des ungeborenen Kindes, sondern auch für die Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns. Auch für die werdende Mutter ist eine ausreichende Jodzufuhr wichtig, damit unter anderem die Stoffwechselprozesse richtig funktionieren.

Welche Auswirkungen hat Jodmangel auf schwangere Frauen? Wie kann Jodmangel in der Schwangerschaft vermieden werden? Und gibt es spezifische Risiken bei einer übermäßigen Jodaufnahme während der Schwangerschaft?

Jodmangel in der Schwangerschaft: Warum ist Jod so wichtig für Mutter und Kind?

Bevor wir uns die möglichen Folgen und Risiken von Jodmangel ansehen, müssen wir zunächst eine andere Frage beantworten: Warum ist Jod für werdende Mütter und ihre Babys wichtig?

Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt ist. Es ist Bestandteil verschiedener Schilddrüsenhormone und so unter anderem an der Regulation der Körpertemperatur, am Energiestoffwechsel und am Zellwachstum beteiligt. Da unser Körper Jod nicht selbst herstellen kann, müssen wir das Spurenelement regelmäßig über die Nahrung aufnehmen.

Der Bedarf an Jod ist in der Schwangerschaft erhöht. Denn in dieser Zeit muss dein Körper nicht nur deine eigene Schilddrüse mit Jod versorgen, sondern braucht außerdem zusätzliches Jod für die Entwicklung deines Babys. Nur bei einer guten Jodversorgung können sich das Gehirn und das Nervensystem deines Babys richtig entwickeln.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deswegen, dass Schwangere pro Tag 230 Mikrogramm aufnehmen sollen, also rund 30 Mikrogramm mehr als normalerweise.

Jodmangel in der Schwangerschaft: Symptome, auf die du achten solltest

Wie macht sich ein Jodmangel in der Schwangerschaft überhaupt bemerkbar? Viele denken bei Jodmangel gleich an einen Kropf, also an eine von außen sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse. In der Regel sind die Symptome eines Jodmangels jedoch zunächst viel unspezifischer.

Zu den möglichen Anzeichen eines Jodmangels gehören:

  • Müdigkeit
  • Antriebsschwäche
  • Konzentrationsprobleme
  • Kälteempfindlichkeit
  • Engegefühl im Hals
  • Probleme beim Atmen und Schlucken

Da viele dieser Symptome sich mit den Anzeichen eines Eisenmangels in der Schwangerschaft überschneiden, solltest du in dieser Zeit besonders gut auf deine Ernährung achten und bei Zweifel und Fragen mit deinem Arzt oder deiner Hebamme sprechen. Der Verdacht auf einen Jodmangel in der Schwangerschaft kann final nur durch eine Laboruntersuchung bestätigt werden. Dazu wird die Jodausscheidung im Urin gemessen.

Jodmangel in der Schwangerschaft: Was sind mögliche Folgen für Mama und Baby?

Die wichtigste Frage für viele Mamas, wenn es um das Thema Jod in der Schwangerschaft geht, ist: Wie beeinflusst Jodmangel die Entwicklung des Babys? Dass Jod maßgeblich an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt ist, haben wir ja bereits gesehen, aber welche konkreten Folgen kann ein Jodmangel in der Schwangerschaft haben? 

Mögliche Auswirkungen auf das ungeborene Baby sind:

  • Störungen der körperlichen Entwicklung
  • Gestörte Schilddrüsenfunktion
  • Wachstumsstörungen
  • Entwicklungsstörungen in Bezug auf das Nervensystem
  • Verminderte geistige Leistungsfähigkeit

Dem Bundesinstitut für Risikobewertung zufolge kann schwerer Jodmangel in der Schwangerschaft sogar das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt erhöhen.

Eine unzureichende Jodzufuhr in der Schwangerschaft hat aber nicht nur Auswirkungen auf das ungeborene Kind, sondern auch auf die Gesundheit der Mutter. Neben den typischen Anzeichen wie Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen kann es durch einen langfristigen Jodmangel zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen.

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann wiederum zu schweren gesundheitlichen Folgen führen. Dazu gehören eine allgemeine Verlangsamung aller Stoffwechselprozesse, mentale und körperliche Leistungsminderung oder Knotenbildung in der Schilddrüse.

Einem Jodmangel in der Schwangerschaft durch richtige Ernährung vorbeugen

Am besten lässt sich einem Jodmangel in der Schwangerschaft durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung vorbeugen. Aber welche Lebensmittel sind reich an Jod und empfehlenswert in der Schwangerschaft?

Zu den jodhaltigen Lebensmitteln gehören:

  • Meeresfrüchte (z. B. Krabben)
  • Milch und Milchprodukte
  • Eier (bei entsprechender Fütterung der Tiere)
  • Spinat
  • Mit Jodsalz hergestellte Fleischerzeugnisse
  • Seefisch, vor allem Seelachs, Kabeljau und Scholle

Achtung: Auch wenn Seefisch und Meerestiere grundsätzlich gute Jodlieferanten sind, gelten für Schwangere beim Verzehr besondere Regeln. So sollten Fisch und Meeresfrüchte in der Schwangerschaft immer gut durchgegart und nicht roh (wie z. B. in Sushi) gegessen werden. Auch bei der Auswahl der Fischarten solltest du aufpassen, da manche Raubfischarten oft stärker mit Quecksilber belastet sind als andere.

Grundsätzlich empfiehlt sich natürlich auch die Verwendung von jodiertem Speisesalz beim Kochen (am besten noch angereichert mit Fluorid und Folsäure). Auch beim Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot und Käse ist es empfehlenswert, Produkte zu wählen, für deren Herstellung jodhaltiges Salz verwendet wurde.

Übrigens: Auch in der Stillzeit haben Frauen einen erhöhten Jodbedarf. Tatsächlich ist der tägliche Bedarf an Jod bei stillenden Frauen mit 260 Mikrogramm sogar noch höher als bei Schwangeren. Deshalb solltest du auch bei deiner Ernährung während der Stillzeit auf eine ausreichende Jodzufuhr achten.

Professionelle Beratung zur Prävention von Jodmangel in der Schwangerschaft

Jod- und Eisenmangel haben ganz ähnliche Symptome und sowohl eine Unterversorgung mit Jod als auch ein zu niedriger Eisenwert bergen Risiken für die Schwangerschaft. Im Unterschied zum Eisenwert wird die Jodversorgung bei den routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft jedoch nicht separat kontrolliert.

Dennoch ist die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft ein wichtiges Mittel, um einem Jodmangel vorzubeugen. Im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen wird dein Arzt dich in der Regel noch einmal gezielt auf eine ausreichende Jodversorgung ansprechen. Auch von deiner Hebamme kannst du dich zum Thema Jodmangel in der Schwangerschaft beraten lassen, um möglichen Risiken vorzubeugen.

Jodmangel in der Schwangerschaft: Jodtabletten und Überdosierung

Aus Angst vor einem möglichen Jodmangel in der Schwangerschaft spielen nicht wenige werdende Mamas mit dem Gedanken, den eigenen Jodhaushalt mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln noch zusätzlich ein bisschen aufzustocken. Hier ist allerdings Vorsicht geboten.

Stillenden Frauen wird in Deutschland grundsätzlich eine Supplementierung von 100 bis 150 Mikrogramm Jod pro Tag empfohlen. Die Einnahme von Jodtabletten sollte aber erst nach einer individuellen Analyse der Jodzufuhr über die Nahrung erfolgen. 

Eine Jodzufuhr von bis zu 500 Mikrogramm pro Tag gilt zwar als unbedenklich, eine Kombination von Jodtabletten mit anderen jodhaltigen Kombipräparaten sollte jedoch vermieden werden. Denn auch eine übermäßige Jodaufnahme während der Schwangerschaft kann negative Auswirkungen haben und zum Beispiel zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Gut zu wissen: Wer sich normal ernährt, braucht sich in der Regel keine Gedanken zu machen, dass er zu viel Jod aufnimmt. Vorsicht ist allerdings bei einem regelmäßigen Verzehr von Meeresalgen und daraus gewonnenen Nahrungsergänzungsmitteln geboten. Denn diese enthalten Jod in sehr hohen Konzentrationen.

Das Wichtigste zum Jodmangel in der Schwangerschaft auf einen Blick

  • Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das zur Herstellung von Schilddrüsenhormonen gebraucht wird, die wiederum für eine normale Stoffwechselfunktion und zum Erhalt der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit gebraucht werden.
  • Während Schwangerschaft und Stillzeit ist der Jodbedarf von Frauen erhöht.
  • Ein Jodmangel in der Schwangerschaft kann schwere negative Auswirkungen auf die körperliche und kognitive Entwicklung des Babys haben.
  • Bei der Mutter kann sich ein Jodmangel in der Schwangerschaft an Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Vergesslichkeit und Kälteempfindlichkeit zeigen.
  • Um dem Risiko eines Jodmangels vorzubeugen, sollten werdende Mamas auf eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft achten, die jodhaltige Lebensmittel wie Milchprodukte, Seefisch und Spinat beinhaltet.
  • Grundsätzlich wird Schwangeren in Deutschland empfohlen, pro Tag 100 bis 150 Mikrogramm Jod in Form einer Tablette einzunehmen. Um eine Überdosierung durch die gleichzeitige Einnahme von Kombipräparaten oder durch bereits sehr jodhaltige Ernährung zu vermeiden, solltest du dich diesbezüglich zuerst mit deinem Arzt abstimmen.
2023-12-13 12:00:00
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