Viele schwangere Frauen kennen das Gefühl: Die Füße passen nicht mehr in die Lieblingsschuhe, die Hände fühlen sich geschwollen an und selbst das Tragen eines Rings kann plötzlich unangenehm sein. Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft, auch als Ödeme bekannt, sind ein häufiges Phänomen. Doch warum kommt es dazu, und was kannst du dagegen tun?
Während leichte Wassereinlagerungen meist harmlos sind, können sie für werdende Mütter dennoch unangenehm sein. In manchen Fällen können sie auch auf ernstere Erkrankungen wie Präeklampsie oder Schwangerschaftsdiabetes hindeuten. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen und Symptome zu kennen und zu wissen, wann ein Arztbesuch erforderlich ist. In diesem Artikel erfährst du, warum dein Körper in der Schwangerschaft mehr Wasser speichert, welche Hausmittel und Maßnahmen helfen und wann du ärztlichen Rat einholen solltest.
Inhaltsverzeichnis
Ist Fleisch in der Schwangerschaft wichtig?
Ursachen von Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
Symptome und betroffene Körperregionen
Wie kann man Wassereinlagerungen reduzieren?
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Zusammenfassung: Wichtige Punkte auf einen Blick
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
Was sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?
Wassereinlagerungen entstehen, wenn sich vermehrt Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Das passiert vor allem in den Beinen, Füßen, Händen und manchmal auch im Gesicht. Viele Schwangere bemerken diese Veränderungen besonders am Abend oder nach einem langen Tag auf den Beinen.
Doch warum speichert der Körper mehr Wasser? Das liegt unter anderem an den hormonellen Veränderungen und dem erhöhten Blutvolumen, das während der Schwangerschaft notwendig ist, um das Baby optimal zu versorgen. Dein Körper arbeitet auf Hochtouren, um das Wachstum des Kindes zu unterstützen – doch das kann auch Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel Schwellungen.
Ab wann sind Wassereinlagerungen normal, und wann sollte man einen Arzt konsultieren?
Grundsätzlich sind leichte Schwellungen in der Schwangerschaft normal und ungefährlich. Sie treten besonders häufig im letzten Trimester auf, da der Körper in dieser Phase mehr Flüssigkeit speichert.
Allerdings gibt es Fälle, in denen Wassereinlagerungen ein Warnsignal sein können:
Diese Anzeichen können auf eine Präeklampsie oder eine andere ernsthafte Erkrankung hindeuten. In diesem Fall solltest du sofort deinen Arzt oder deine Hebamme kontaktieren.
- Plötzlich auftretende, starke Schwellungen an Beinen, Füßen, Händen oder im Gesicht
- Begleitende Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen
- Schmerzen in den Beinen oder Atemnot

Ursachen von Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
Die Hauptursachen für Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft sind:
1. Hormonelle Veränderungen und ihr Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt
Während der Schwangerschaft produziert der Körper mehr Progesteron, was die Blutgefäße erweitert und zur Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe führt. Diese hormonelle Veränderung sorgt dafür, dass der Körper mehr Wasser speichert als üblich.
2. Erhöhter Blut- und Lymphfluss
Das Blutvolumen einer Schwangeren nimmt um bis zu 50 % zu, um das Baby mit ausreichend Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Gleichzeitig kann es durch das Wachstum der Gebärmutter zu einem Druck auf die Venen kommen, der den Rückfluss des Blutes aus den Beinen zum Herzen erschwert. Das begünstigt Schwellungen in den unteren Extremitäten.
3. Einfluss von Ernährung und Lebensstil
Zu viel Salz, Zucker oder ungesunde Fette in der Ernährung können Wassereinlagerungen verstärken. Auch zu wenig Bewegung oder langes Stehen kann dazu führen, dass sich Wasser in den Beinen sammelt. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann helfen, Schwellungen zu reduzieren.
Symptome und betroffene Körperregionen
Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft machen sich besonders an bestimmten Körperstellen bemerkbar und können unangenehm sein.
Die häufigsten Symptome sind:
- Schwellungen in den Beinen und Füßen → oft gegen Abend stärker, Druckgefühl, schwere Beine
- Geschwollene Hände und Finger → Engegefühl, Ringe passen nicht mehr
- Leichte Gesichtsschwellungen → besonders an den Wangen oder unter den Augen sichtbar
- Druckempfindlichkeit und Spannungsgefühl → vor allem an den Beinen spürbar
- Gefühl von „aufgequollenen“ Gliedmaßen → kann sich nach langem Sitzen oder Stehen verstärken
Während leichte Wassereinlagerungen normal sind und oft nach Ruhe oder Hochlagern der Beine zurückgehen, gibt es ernste Warnsignale, die auf eine Erkrankung wie Präeklampsie hindeuten könnten.
Wann sollte man wachsam sein?
- Plötzliche, starke Schwellungen an Beinen, Füßen, Händen oder im Gesicht
- Begleitende Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen
- Schmerzen oder Rötungen in den Beinen (mögliche Thrombose)
- Schwellungen, die über Nacht nicht zurückgehen
Wenn eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, sollte schnellstmöglich ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um ernsthafte gesundheitliche Risiken für Mutter und Baby auszuschließen.

Wie kann man Wassereinlagerungen reduzieren?
Es gibt viele einfache Methoden, um Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft zu lindern:
1. Ernährungstipps: Welche Lebensmittel helfen?
Eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft kann helfen, Wassereinlagerungen zu minimieren. Empfehlenswert sind:
- Kaliumreiche Lebensmittel (Bananen, Kartoffeln, Spinat) – helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren
- Magnesiumhaltige Lebensmittel (Nüsse, Vollkornprodukte) – unterstützen die Muskeln und Blutgefäße
- Eiweißreiche Ernährung – kann helfen, den Wasserhaushalt im Körper auszugleichen
- Ausreichend Wasser trinken – klingt paradox, aber mehr Flüssigkeit hilft dem Körper, überschüssiges Wasser abzuleiten
Vermeiden: Zu viel Salz, koffeinhaltige Getränke, stark verarbeitete Lebensmittel
Bewegung und Sport in der Schwangerschaft
Regelmäßige Bewegung hilft, den Blutfluss zu verbessern und Wassereinlagerungen vorzubeugen. Besonders geeignet sind:
- Schwimmen – das Wasser wirkt entlastend und fördert die Durchblutung
- Spazierengehen – bringt den Kreislauf in Schwung
- Yoga für Schwangere – hilft, Verspannungen zu lösen und Wassereinlagerungen zu reduzieren
Hausmittel & physikalische Maßnahmen
- Lymphdrainage oder sanfte Massagen – fördern den Lymphfluss
- Beine hochlegen – entlastet die Venen
- Kühlende Anwendungen – kalte Fußbäder oder Quarkwickel helfen gegen geschwollene Beine
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Nicht jede Wassereinlagerung ist harmlos. Während leichte Schwellungen in der Schwangerschaft normal sind, gibt es Fälle, in denen du sofort medizinischen Rat einholen solltest.
Alarmzeichen, die ein Arzt abklären sollte:
- Plötzliche oder extrem starke Schwellungen an Beinen, Händen, Füßen oder im Gesicht
- Einseitige Schwellungen oder Schmerzen in den Beinen, die auf eine tiefe Venenthrombose (TVT) hindeuten könnten
-
Begleitende Symptome wie:
- Starker, anhaltender Kopfschmerz
- Sehstörungen wie verschwommenes Sehen oder Lichtblitze
- Plötzliche Übelkeit oder Schwindel
- Schmerzen im rechten Oberbauch
Diese Symptome könnten auf eine Präeklampsie oder eine tiefe Venenthrombose hindeuten, beides ernsthafte Erkrankungen, die ärztlich behandelt werden müssen. Besonders Frauen mit einer Risikoschwangerschaft sollten ihre Wassereinlagerungen engmaschig beobachten lassen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Wann zum Arzt?
- Wenn die Schwellungen sehr plötzlich oder übermäßig stark auftreten- Wenn die Schwellungen trotz Ruhe, Hochlagern der Beine und Bewegung nicht zurückgehen
- Wenn weitere ungewöhnliche Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerzen oder anhaltender Schwindel dazukommen
Falls Unsicherheiten bestehen, ist es immer besser, einmal zu viel als einmal zu wenig einen Arzt aufzusuchen.
Zusammenfassung: Wichtige Punkte auf einen Blick
Wassereinlagerungen sind in der Schwangerschaft normal, aber können mit unangenehmen Symptomen wie Schwellungen in den Beinen, Füßen und Händen einhergehen.
Ernährung, Bewegung und Hausmittel helfen, Schwellungen zu reduzieren.
Dazu gehören:
Ausreichend Flüssigkeit, salzarme Kost, Lymphdrainagen und das Hochlegen der Beine
Warnsignale ernst nehmen: Plötzliche starke Schwellungen, Kopfschmerzen oder Sehstörungen können auf Präeklampsie oder eine Thrombose hindeuten. In diesen Fällen sollte sofort ein Arzt konsultiert werden.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
Kann man Wassereinlagerungen durch mehr Trinken reduzieren?Ja, ausreichend Flüssigkeit unterstützt den Körper dabei, überschüssiges Wasser auszuscheiden. Es wird empfohlen, täglich mindestens 2 bis 3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken, um den Stoffwechsel und die Durchblutung zu fördern.
Welche Hausmittel helfen gegen geschwollene Beine?
Es gibt verschiedene natürliche Maßnahmen, um Wassereinlagerungen zu lindern:
- Lymphdrainage und sanfte Massagen zur Förderung des Lymphflusses
- Kühlende Wickel oder kalte Fußbäder, um die Durchblutung zu verbessern
- Beine hochlegen, um Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen zu reduzieren
- Regelmäßige Bewegung, wie Spaziergänge oder sanfte Schwangerschaftsgymnastik
Sind Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft gefährlich?
In den meisten Fällen sind Wassereinlagerungen harmlos und eine normale Reaktion des Körpers auf hormonelle Veränderungen. Sollten jedoch plötzlich starke Schwellungen auftreten, insbesondere in Verbindung mit Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schmerzen in den Beinen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Erkrankungen wie Präeklampsie oder eine Thrombose auszuschließen.
Kann salzarme Ernährung Wassereinlagerungen verhindern?
Ein übermäßiger Salzkonsum kann die Wassereinlagerungen verstärken, aber komplett auf Salz zu verzichten, ist nicht ratsam. Eine ausgewogene salzreduzierte Ernährung mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln kann helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Besonders kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen, Spinat oder Kartoffeln unterstützen den Körper bei der Entwässerung.
Ab wann sollte man wegen Wassereinlagerungen einen Arzt aufsuchen?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:
- Schwellungen sehr plötzlich oder ungewöhnlich stark auftreten
- Eine Schwellung nur einseitig auftritt und mit Schmerzen verbunden ist
- Zusätzliche Symptome wie starke Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schwindel dazukommen
- Die Wassereinlagerungen auch nach Ruhephasen nicht zurückgehen
Falls Unsicherheiten bestehen, ist es immer besser, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Verwendete Quellen
- Beschwerden in der Schwangerschaft: Ödeme (Wassereinlagerungen) | familienplanung.de
- Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft: Was ist das? | hipp.de
- Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft? Dieser 5-Punkte-Plan hilft! | dak.de
- Water retention during pregnancy: 7 great midwifery tips | babyboxfamily.com
- Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft | pampers.de