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Muttermilchikterus: Ursachen, Symptome und Behandlung von Muttermilchgelbsucht

Eine Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute einige Tage nach der Geburt ist bei Babys nicht selten. Sie deutet darauf hin, dass der Körper des Babys eifrig dabei ist, die internen Prozesse auf das Leben außerhalb des geschützten Mutterleibs umzustellen.

Was in der Regel ein vollkommen normaler, unbedenklicher Prozess ist, kann in manchen Fällen aber auch zum Problem werden. Werden bei der Konzentration des für die Gelbfärbung verantwortlichen Stoffes bestimmte Werte überschritten, kann die Neugeborenengelbsucht unbehandelt zu ernsthaften Schäden beim Kind führen.

Viele Eltern glauben, dass Stillen das Risiko für die Entwicklung von Neugeborenenikterus erhöht und auch kontraproduktiv bei der Behandlung ist. Studien belegen jedoch, dass es sich in beiden Fällen um einen Irrglauben handelt.

Aber warum ist dann so häufig von Muttermilchikterus die Rede? An welchen Symptomen erkennt man die Muttermilchgelbsucht? Und wie wird sie behandelt?

Was ist Muttermilchikterus?

Ikterus ist der wissenschaftliche Begriff für Gelbsucht. Unter Neugeborenenikterus versteht man also eine Gelbsucht, die bei Neugeborenen auftritt. Sie tritt bei etwa 30 Prozent der Neugeborenen in Mitteleuropa auf. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet Hyperbilirubinämie. Umgangssprachlich ist auch häufig von Muttermilchikterus oder Muttermilchgelbsucht die Rede, weil gestillte Babys häufiger betroffen sind.

Man unterscheidet zwischen frühem und spätem Neugeborenenikterus, wobei die Frühform deutlich häufiger auftritt als die Spätform. Die frühe Form beginnt in der Regel drei Tage nach der Geburt. Die Spätform betrifft Säuglinge, die zwischen einer Woche und drei Wochen alt sind. Aber wie lange dauert Muttermilchikterus?

Den stärksten Gelbstich zeigen Babys in der Frühform des Ikterus zwischen dem dritten und fünften beziehungsweise siebten Tag. Bei einem normalen Ikterus, der keine Behandlung braucht, ist die Gelbfärbung in der Regel nach 10 Tagen wieder verschwunden. Bei schweren Verläufen kann es bis zu drei Monate dauern, bis die Hautfarbe sich wieder komplett normalisiert hat.

Wichtig zu wissen ist, dass es sich beim Neugeborenenikterus nicht um eine Krankheit handelt. Stattdessen ist die temporäre Gelbsucht ein Zeichen dafür, dass im Körper deines Babys verschiedene Anpassungsprozesse an das Leben außerhalb des Mutterleibs stattfinden.

Konkret handelt es sich um eine vorübergehende Erhöhung der Bilirubinwerte, einem gelben Gallenfarbstoff. Laut Statistik wird bei etwa der Hälfte aller Babys die Haut sichtbar gelb. Grund für die Gelbfärbung der Haut ist eine temporäre Ablagerung von Bilirubin im Fettgewebe der unteren Haut. Eine Therapie wird jedoch erst dann notwendig, wenn das Bilirubin beim Baby bestimmte Grenzwerte übersteigt.

Der Grund, warum häufig von Muttermilchikterus die Rede ist, liegt darin, dass die Gelbsucht bei Stillkindern häufiger auftritt und auch länger dauert als bei nicht gestillten Babys. Als alleinige Ursache ist die Muttermilchernährung allerdings nicht anzusehen. Die Angst vor einer möglichen Gelbsucht ist also kein Grund, auf die Vorteile des Stillens zu verzichten.

Neugeborenes mit Muttermilchikterus auf dem Arm seiner Mutter

Muttermilchikterus bei Neugeborenen: Ursachen und Diagnostik

Für Neugeborenenikterus gibt es verschiedene Ursachen. Dazu zählen:

  • Physiologischer Neugeborenenikterus: Nach der Geburt werden im Körper des Neugeborenen verstärkt rote Blutkörperchen abgebaut, wodurch vermehrt Bilirubin entsteht. Die Leber des Neugeborenen ist in der Regel nicht in der Lage, das Bilirubin schnell genug abzubauen. Dabei handelt es sich um einen normalen körperlichen Prozess, der bis zu einem gewissen Grad bei allen Babys abläuft. Kritisch wird es erst, wenn bestimmte Grenzen für den Bilirubinwert überschritten werden.
  • Störungen im Bilirubinstoffwechsel: Da Neugeborenenikterus im Prinzip nichts anderes als eine Ablagerung von Bilirubin ist, ist eine der primären Ursachen eine Störung der Stoffwechselprozesse, die für die Ausscheidung des Gallenfarbstoffes aus dem Körper des Neugeborenen verantwortlich sind.
  • Fehlerhaftes Stillmanagement: Laut aktuellem Stand der Wissenschaft ist falsches Stillmanagement dafür verantwortlich, dass Ikterus unter gestillten Neugeborenen häufiger auftritt als bei nicht gestillten. Die Bezeichnung Muttermilchgelbsucht ist also eigentlich nicht gerechtfertigt, da nicht die Muttermilch, sondern die Art und Weise, wie und wie oft sie für das Baby verfügbar gemacht wird, der Auslöser für die Gelbsucht ist. Werden gestillte Babys in den ersten drei Tagen nach der Geburt nicht häufig genug angelegt, verzögert sich die Mekoniumausscheidung, was wiederum dazu führt, dass der Körper des Babys verstärkt Bilirubin absorbiert.
  • Unzureichende Funktion der Leber: Während der Schwangerschaft wird das Bilirubin aus dem Körper des Kindes durch die Mutter abgebaut. Nach der Geburt muss dieser Prozess durch den Körper des Säuglings selbst erfolgen. Bilirubin wird an bestimmte Eiweiße gebunden und dann durch die Leber in den Darm zur Ausscheidung transportiert. Bei Babys, bei denen die Funktionsfähigkeit der dafür notwendigen Enzyme eingeschränkt ist, kommt es häufig zu einem Muttermilchikterus.

Daneben gibt es weitere Faktoren, die das Risiko von Muttermilchgelbsucht erhöhen. Dazu zählen:

  • Frühgeburt, die sich negativ auf die Funktionsfähigkeit der Leber auswirkt
  • Mangelernährung des Babys während der Schwangerschaft
  • Infektionen des Babys
  • Dehydration
  • Verzögerter Milcheinschuss
  • Starker Gewichtsverlust nach der Geburt
  • Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind

Wie bei Muttermilchikterus die Diagnostik erfolgt, hängt davon ab, wie stark die Gelbsucht ausgeprägt ist. In der Regel wird bei den ersten Anzeichen einer Gelbfärbung der Haut zunächst einmal der Bilirubinwert bestimmt. Die Messung erfolgt im ersten Schritt durch die Haut hindurch. Wird bei dieser ersten Messung ein bestimmter Grenzwert überschritten, erfolgt eine zweite Messung per Blutabnahme.

Muttermilchikterus: Symptome bei gestillten Babys

Muttermilchgelbsucht zeigt sich bei Neugeborenen anhand verschiedener Symptome. Dazu gehören:

  • Gelbfärbung von Haut und Augen: Der Ikterus beginnt für gewöhnlich an den Augen und breitet sich von dort aus über das Gesicht und dann von Kopf bis Fuß aus.
  • Lethargie und Schläfrigkeit: Bei einer sehr stark ausgeprägten Muttermilchgelbsucht werden Neugeborene oft schläfrig bis lethargisch.
  • Verminderter Appetit: Ab einer gewissen Höhe des Bilirubinspiegels werden Neugeborene zunehmend trinkfaul.
  • Hohlkreuz, Atemnot und Krämpfe: Diese Symptome können im weiteren Verlauf auftreten, wenn die Bilirubinwerte sehr hoch sind und keine zeitnahe Behandlung erfolgt.

Bei einer sehr hohen Konzentration von Bilirubin kann es zu einem sogenannten Kernikterus kommen, der im schlimmsten Fall zu dauerhaften neurologischen Schäden führen kann. Mit einer Inzidenz von 6,3 Fällen unter einer Millionen Geburten bei rechtzeitiger Behandlung ist dieses Risiko jedoch verschwindend gering.

Baby mit Gelbsucht

Muttermilchikterus: Therapie bei Neugeborenen

Eins gleich zu Beginn: Ein gutes Stillmanagement ist ein entscheidender Faktor bei der Behandlung und Prävention von Muttermilchgelbsucht. Vor allem bei der Prävention der Frühform des Neugeborenenikterus spielt frühes und häufiges Stillen in den ersten Tagen nach der Geburt eine zentrale Rolle. Das Einlegen einer Stillpause oder frühzeitiges Abstillen ist bei der Neugeborenengelbsucht kontraproduktiv.

  • Optimale Betreuung von Neugeborenen: Als wichtige Maßnahme zur Prävention von Muttermilchikterus gilt eine rundum gute Betreuung von Neugeborenen nach der Geburt. Dazu gehören ausreichend Wärme, eine gute Nährstoffversorgung und das Respektieren des natürlichen Schlafrhythmus des Babys. Studien haben gezeigt, dass babyfreundliche Kliniken geringere Fallzahlen von Neugeborenenikterus aufweisen.
  • Erhöhung der Stillfrequenz und gegebenenfalls Zufüttern: Der Bilirubinstoffwechsel kostet viel Energie. Deshalb sollte unbedingt auf die Zufuhr von ausreichend Fetten und Eiweißen geachtet werden. Besteht der Verdacht, dass der Kalorienbedarf durch Muttermilch allein nicht gedeckt werden kann, muss eine Zufütterung von Säuglingsnahrung in Betracht gezogen werden. Bei zu schwachem Saugverhalten kann Milch abgepumpt und zugefüttert werden. In beiden Fällen sind alternative Zufütterungsmethoden wie Löffel- oder Becherfütterung besser als Flaschenfütterung.
  • Fototherapie: Die Fototherapie ist die wohl bekannteste Methode zur Behandlung von Muttermilchikterus. Dabei wird das Neugeborene mit Blaulicht bestrahlt, um die Ausscheidung von Bilirubin anzuregen. Im Idealfall sollte die Behandlung nicht zu einer Trennung von Mutter und Kind führen und so organisiert sein, dass das Stillen weiterhin jederzeit möglich ist.
  • Austauschtransfusion: In seltenen Fällen (also wenn die Fototherapie keinen ausreichenden Behandlungserfolg liefert) ist eine Austauschtransfusion erforderlich. Durch den Blutaustausch werden nicht erwünschte Blutbestandteile entfernt und gleichzeitig sichergestellt, dass eine für die gesunde Zirkulation benötigte Blutmenge aufrechterhalten wird.

Muttermilchgelbsucht: Das Wichtigste auf einen Blick

Neugeborenen- oder Muttermilchikterus ist ein Thema, das viele frischgebackene Mamas beschäftigt. Hier sind die wichtigsten Infos noch einmal zusammengefasst:

  • Neugeborenenikterus ist an sich eine Folge von natürlichen Prozessen im Körper von Babys. Solange der Bilirubinwert bestimmte Grenzen nicht überschreitet, ist die Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten unbedenklich und bedarf keiner Behandlung.
  • Die Bezeichnung Muttermilchikterus oder Muttermilchgelbsucht ist an sich irreführend, da sie suggeriert, dass die Ernährung des Babys mit Muttermilch für das Auftreten der Gelbsucht verantwortlich sei. Das ist nicht korrekt.
  • Muttermilchgelbsucht ist ein vorübergehender Zustand und ist kein Grund zum Abstillen. Auch wegen Muttermilchikterus eine Stillpause einzulegen ist weder erforderlich noch sinnvoll.
  • Gutes Stillmanagement kann dem Risiko von Ikterus bei Neugeborenen vorbeugen, weshalb die Wahl einer babyfreundlichen Klinik für Geburt und Wochenbett und eine nachfolgende Betreuung durch eine Hebamme oder Laktationsberaterin empfehlenswert sind.
2023-10-04 12:00:00
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