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Zu viel Milch beim Stillen: Mit diesen Tipps regulierst du die Milchmenge

Während viele Mamas in der Stillzeit die Sorge plagt, dass sie zu wenig Muttermilch für ihr Kleines haben, sehen sich manche Mütter mit einem gänzlich anderen Problem konfrontiert. Kaum ist das Baby zum Stillen angelegt, fließt so viel Milch, dass das Kleine völlig überfordert ist und anfängt zu spucken. Noch dazu fühlen sich die Brüste unangenehm voll an und spannen.

Zu viel Milch kann tatsächlich ein Problem in der Stillzeit sein. Aber woran erkennt man, dass zu viel Milch beim Stillen fließt? Und was tun, wenn man zu viel Muttermilch hat?

Zu viel Milch beim Stillen: Wirklich ein Problem?

Mütter, die augenscheinlich keine Probleme haben, ihr Kind mit ausreichend Milch zu versorgen, müssen sich von anderen Mamas häufig anhören, dass sie darüber eigentlich froh sein sollten. Was für viele stillende Mamas eine Wunschvorstellung ist, kann für andere aber ganz schön belastend werden. Denn eine übermäßige Milchproduktion oder ein sehr starker Milchspendereflex können ebenfalls Probleme beim Stillen verursachen.

In Fachkreisen spricht man hier von Hyperlaktation beziehungsweise Hypergalaktie. Konkret handelt es sich dabei um eine “exzessive Milchproduktion, welche zu körperlichen Beschwerden bei der Mutter führt, mit der Konsequenz, dass sie – über den zum normalen Wachstum des Kindes benötigten Bedarf hinaus – die Brust von produzierter Milch entlasten muss”. Auch beim Säugling können durch die zu hohe Milchproduktion Probleme entstehen.

Zu viel Muttermilch: Symptome und Anzeichen

Bei der Milchmenge gilt: Zu wenig ist nicht gut, zu viel aber auch nicht. Denn sowohl eine zu geringe als auch eine zu üppige Milchmenge kann das Stillen überaus schwierig machen. Aber woran erkennt man zu viel Milch beim Stillen?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Körper zu viel Muttermilch produziert, solltest du besonders auf die folgenden Anzeichen achten:

  • Pralle, schmerzende Brust: Häufig ist es so, dass bei zu viel Milch die Brust schmerzt oder zumindest spannt und sich unangenehm voll anfühlt.
  • Hyperaktiver Milchspendereflex: Zu viel Muttermilch geht häufig mit einem sehr starken Milchspendereflex einher, der sogar schmerzhaft sein kann.
  • Auslaufende Milch zwischen den Stillmahlzeiten: Wenn du zwischen den Stillmahlzeiten gar nicht ohne Stilleinlagen auskommst, weil ständig Milch aus deinen Brüsten ausläuft, könnte das auch ein Anzeichen für zu viel Muttermilch sein - muss allerdings nicht.
  • Wunde Brustwarzen: Manche Babys reagieren auf einen zu starken Milchspendereflex, indem sie die Brust der Mutter fest mit dem Kiefer umschließen. Je nachdem, wie weit dein Kleines die Brust in den Mund genommen hat, kann dieser Reflex zu wunden Brustwarzen führen, bei denen dann nur noch Silberhütchen helfen.
  • Schmerzen beim Stillen: Schmerzen beim Stillen können viele verschiedene Ursachen haben. Wenn die Brust wegen zu viel Muttermilch übermäßig voll ist und spannt, führt das dazu, dass die Stillmahlzeiten schmerzhaft werden.
  • Verschlucken beim Baby: Wenn du beobachtest, dass sich dein Kleines regelmäßig an der Brust verschluckt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Milchspendereflex zu stark ist.
  • Häufiges Spucken und Aufstoßen: Stößt es deinem Baby häufig auf, während es noch trinkt, oder muss es nach den Stillmahlzeiten regelmäßig und viel spucken, solltest du besser abklären, ob die Ursache dafür nicht deine Milchproduktion ist.
  • Schnelles Loslassen der Brust: Lässt dein Kleines deine Brust direkt wieder los, nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, kann das darauf hindeuten, dass dieser einfach zu stark ist und es für dein Kleines unangenehm ist, zu trinken.
  • Regelmäßige Probleme mit der Brust: Frauen mit zu viel Muttermilch haben in der Regel vermehrt mit Problemen wie Milchstau oder Brustentzündung zu kämpfen.

Zu viel Muttermilch nach der Geburt noch nicht feststellbar

Beim Milcheinschuss und auch in den ersten paar Wochen danach, haben viele Mamas den Eindruck, dass sie zu viel Muttermilch haben, da die Brust sich in dieser Zeit häufig recht prall und unangenehm voll anfühlt. Das ist beim Milcheinschuss allerdings ganz normal. Deshalb lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht beurteilen, ob die Milchmenge tatsächlich zu hoch ist.

Immerhin braucht der Körper zuerst einmal Zeit, um die Milchproduktion zu regulieren und an den tatsächlichen Bedarf deines Kindes anzupassen. Außerdem gehen mit dem Milcheinschuss oftmals verschiedene Stillprobleme einher, die dir als Mama das Gefühl geben, dass zu viel Muttermilch die Ursache sei.

Zu viel Milch beim Stillen: Welche Ursachen können dahinter stehen?

Sobald sie bei sich selbst festgestellt haben, dass sie mit zu viel Milch stillen, fragen sich viele Mamas, woher die übermäßige Milchproduktion überhaupt kommt.

Zu den häufigsten Ursachen von Hyperlaktation gehören:

  • Falsches Stillmanagement: Viele Mamas setzen auf Wechselstillen, um sicherzugehen, dass ihr Körper auch genug Milch produziert. Ist die Milchmenge aber bereits reguliert, kann ein wechselseitiges Stillen den unlieben Nebeneffekt haben, dass plötzlich zu viel Milch produziert wird.
  • Künstliches Ankurbeln der Milchproduktion: Aus Angst vor zu wenig Muttermilch versuchen viele stillende Mütter, ihre Milchproduktion anzukurbeln, indem sie zusätzlich abpumpen oder viel Stilltee trinken. Dem Körper wird so suggeriert, dass mehr Milch nachproduziert werden muss, wodurch ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage entsteht.
  • Natürliche Veranlagung: Manche Frauen produzieren in den ersten Wochen nach der Geburt von Natur aus einfach mehr Milch, als eigentlich notwendig wäre. Ist das der Fall, dauert es in der Regel eine Zeit lang, bis der Körper die Produktion an den tatsächlichen Bedarf des Kindes anpasst.
  • Probleme im Hormonhaushalt: Das für die Milchbildung zuständige Hormon ist das sogenannte Prolaktin. Während der Schwangerschaft steigt der Prolaktinspiegel an, was den Körper auf die Milchproduktion vorbereitet. Gewisse Krankheitsbilder wie etwa Schilddrüsenerkrankungen können jedoch nach der Geburt dazu führen, dass der Körper weiterhin übermäßig viel Prolaktin ausschüttet, was die Milchbildung übermäßig steigert. Die Einnahme bestimmter Medikamente kann ebenfalls zu einem zu starken Anstieg des Prolaktinspiegels führen.

Was tun bei zu viel Milch beim Stillen?

Die genaue Ursache von zu viel Muttermilch kann nicht immer eindeutig festgestellt werden. Aber ist erst einmal klar, dass dein Körper tatsächlich mehr Milch bereitstellt, als dein Baby braucht, ist der Grund dafür meistens nebensächlich. Die viel dringendere Frage lautet nämlich: “Was tun, wenn zu viel Milch beim Stillen fließt?” Hier sind verschiedene Tipps, die dir helfen können, deine Milchproduktion wieder nach unten zu regulieren:

  • Versuche bergauf zu stillen: Bei einem zu starken Milchspendereflex kann es helfen, die Stillposition zu ändern. Empfohlen werden hier das sogenannte Bergauf-Stillen beziehungsweise eine zurückgelehnte Stillhaltung. Da die Milch hier quasi gegen die Schwerkraft fließen muss, wird ein zu starker Milchfluss reguliert.
  • Probiere Blockstillen aus: Beim Blockstillen geht es darum, dass du dein Baby über eine gewisse Anzahl an Stunden hinweg immer nur an einer Seite trinken lässt. Diese spezielle Stilltechnik hilft Experten zufolge, die Milchmenge in der Brust auf natürliche Art und Weise zu regulieren.
  • Trinke Pfefferminz- oder Salbeitee: Auch wenn es nicht wissenschaftlich belegt ist, so wird Salbei und Pfefferminz auch heutzutage noch nachgesagt, dass sie die Milchproduktion in der Brust verringern. Bei zu viel Milch beim Stillen könnte Pfefferminztee (beziehungsweise Salbeitee) also Abhilfe schaffen, dass sich deine Brust nicht mehr so schnell füllt.
  • Kühle deine Brust: Eine Kältebehandlung an der Brust kann ebenfalls helfen, die Milchproduktion zu reduzieren. Denn sie bewirkt, dass sich die Gefäße verengen und die Stoffwechselprozesse langsamer laufen. Am besten verwendest du hier spezielle Brustgelkissen, die an die anatomische Form der Brust angepasst sind und diese rundum kühlen.
  • Reduziere das Abpumpen: Auch wenn viele Mamas das Gefühl haben, sie müssten die übervolle Brust selbst “entleeren”, ist es keine gute Idee, bei zu viel Muttermilch abzupumpen. Denn durch das Abpumpen signalisierst du deinem Körper, dass mehr Milch gebraucht wird. Wenn du dir etwas Linderung verschaffen willst, solltest du deine Brust stattdessen lieber ausstreichen. Aber auch hier gilt: Nur gerade so viel Milch aus der Brust streichen, dass sie sich nicht mehr ganz so voll anfühlt.

Sollten all die oben genannten Tipps zur Reduzierung der Milchmenge nicht helfen, solltest du mit deiner Hebamme oder einer Stillberaterin sprechen und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen. In manchen Fällen kann eine Behandlung mit Medikamenten eingeleitet werden, um zu viel Muttermilch zu reduzieren.

Zusammenfassung: Zu viel Milch beim Stillen lässt sich ändern

Das Problem, zu viel Muttermilch zu haben, mag nicht so weit verbreitet sein wie der umgekehrte Fall, bei dem Mütter wegen zu wenig Milch abstillen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es nicht ebenso eine Belastung für die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind sein kann.

Die gute Nachricht ist jedoch: Zu viel Milch beim Stillen lässt sich mit der richtigen Herangehensweise und etwas Geduld in der Regel gut regulieren. Dabei ist es vor allem wichtig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und mit einer Hebamme oder einer Stillberaterin abzuklären, ob die Milchproduktion tatsächlich übermäßig stark ist - oder ob es einfach nur Einbildung ist.

2023-06-07 12:00:00
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